Die lektorierende Philosophin und ihre KI-Woche

In meinem Hauptberuf als Lektorin, Redakteurin und Schreibberaterin durfte ich mich in dieser Woche in mehreren Meetings mit sehr klugen Menschen zu ganz unterschiedlichen Themen austauschen. Zu Aspekten wie den disruptiven Veränderungen im Lektoratsberuf und zu Honorarkalkulation, aber auch zu Entwicklungschancen im Autor*innencoaching und im wissenschaftlichen Arbeiten habe ich hochinteressante Perspektiven kennengelernt und Anknüpfungspunkte entdeckt, die ich in der nächsten Zeit unbedingt weiterverfolgen möchte.

Spannend fand ich aber auch: In all diesen Gesprächen kam früher oder später das Thema Künstliche Intelligenz zur Sprache: Einerseits in der Schilderung von Sorgen vieler Kolleg*innen im Hinblick auf die rasante Entwicklung der Technologie und ihr möglicherweise unvermeidbares Einbrechen in unseren Arbeitsalltag, unsere Kundenbeziehungen und unsere Auftragsbücher. Andererseits aber auch in der Diskussion der Möglichkeiten, die KI in der Textarbeit eröffnen kann.

Als Philosophin, die sich intensiv mit dem Wandel von Arbeit beschäftigt, interessiert mich das Thema vor allem auch aus dieser Perspektive. Tatsächlich liegt mein Forschungsschwerpunkt schon seit einiger Zeit auf der Frage, wie KI unsere Arbeit verändert, Müssen wir, nachdem wir uns gerade erst in der sogenannten Arbeit 4.0 eingerichtet hatten, nun gleich wieder auf die nächste Entwicklungsstufe springen? Was sind die Charakteristika dieser – schon wieder – neuen Arbeit? Wie haben wir sie zu begreifen und zu gestalten?

Aktuell arbeite ich an einem Text über KI und Führung, Ende des Jahres erscheint ein Beitrag von mir in einem Sammelband, der sich mit dem Einfluss von KI auf den Arbeitsmarkt beschäftigt.

Zwei Texte von mir zum Thema sind bereits veröffentlicht:

Macht Künstliche Intelligenz Arbeit besser? Überlegungen zu einer Technikethik künftiger Erwerbsarbeit. In: Zeitschrift für Didaktik der Philosophie und Ethik (ZDPE), 2/2025. S. 26–33.

Die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Arbeitsmarkt. In: Dossier Arbeitsmarktpolitik der Bundeszentrale für politische Bildung. bpb: Berlin 2023.

Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Fäden meiner Arbeit als Lektorin und als Philosophin gerade so ergiebig zueinanderfinden, ich so viele Gelegenheiten habe, mich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen – und sie vielleicht auch ein bisschen mitzugestalten.

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